JURYPREIS FÜR „LIEBESGRÜSSE AUS MURUROA“

André Schneider and Larbi Benchiha at Uranium Film Festival Berlin

Die Preisträger des Internationalen Uranium Film Festivals in Berlin 2017

Berlin, 27. Oktober 2017 - „Liebesgrüße aus Mururoa“, ein Dokumentarfilm des Algeriers Larbi Benchiha über die bis heute nachwirkenden Folgen der französischen Atombombentests im Südpazifik bekam den Jurypreis des Internationalen Uranium Film Festivals, das jüngst zum sechsten Mal in Berlin zu Gast war. „Larbi Benchihas Film ist geradlinig und klar erzählt, unaufgeregt und unemotional - und entfaltet gerade deshalb eine beängstigende Tiefenwirkung, die lange nachhallt. Ein erschütterndes, aufwühlendes und vielschichtiges Dokument über die schwerwiegenden Folgen der französischen Atomtests“,  sagt der in Berlin lebende Regisseur und Schauspieler André Schneider, der den Film für das Uranium Film Festival bewertete. (Foto: André Schneider und Larbi Benchiha)

Insgesamt zeigte das Internationale Uranium Film Festival zwischen dem 10. und 15. Oktober 28 Spiel- und Dokumentarfilme im Kino in der Kulturbrauerei sowie im Zeiss-Großplanetarium. Mehr als ein Dutzend Filmemacher nahmen an der Veranstaltung mit einem fantastischen Publikum aus Berlin und der ganzen Welt teil. "Das sechste Uranium Film Festival war im wahrsten Sinne des Wortes bombastisch“, schloss Festivaldirektor Norbert G. Suchanek.

Neben Larbi Benchihas „Liebesgrüße aus Mururoa“ gewannen noch zwei weitere Filme die Trophäe des Internationalen Uranium Film Festivals 2017 in Berlin: Der  einfühlsame Dokumentarfilm des Japaners Tamotsu Matsubara“ NUCLEAR CATTLE über die Rinderfarmer und ihr radioaktives Vieh von Fukushima sowie der Kurzspielfilm ALGO DO QUE FICA (ETWAS DAS BLEIBT) von Benedito Ferreira aus Brasilien.

 „Ein toller Film. Wunderschön, da steckt eine toller Regisseur dahinter, der Mut zu ruhigen Bildern und zu rein filmischen Botschaften hat. Starke Visionen. Selbstbewusst. Nur der Aussage folgend - ohne Effekte. Das findet man nicht oft. Der Film wirkt nach. Hoffentlich macht Benedito noch mehr Filme“, bewertete der Berliner Regisseur Marcus Schwenzel vom Bundesverband Regie den Film für das Uranium Film Festival. Sieben weitere „atomare“ Filme aus  Deutschland, Japan, Indien, Großbritannien, der Ukraine und der Schweiz erhielten besondere Erwähnungen.

Die Gewinner des Internationalen Uranium Film Festivals von Berlin 2017 

JURYPREIS - BESTER FEATURE DOKUMENTARFILM 

BONS BAISERS DE MORUROA (LIEBESGRÜSSE AUS MURUROA) - Algerien, Frankreich, 2016, Regie Larbi Benchiha, Produktion: Aligal production und France Télévisions, Dokumentarfilm 52 min, Französisch mit deutschen / englischen Untertiteln.

BERLINER JURY- und PUBLIKUMSPREIS

NUCLEAR CATTLE (RADIOAKTIVE RINDER) - Japan, 2016, Regie: Tamotsu Matsubara, Produktion Power-i Inc, Dokumentarfilm, 98 min, Japanisch mit deutschen / englischen Untertiteln. 

JURYPREIS BESTER KURZSPIELFILM

ALGO DO QUE FICA (ETWAS DAS BLEIBT) - Brasilien, 2017, Regie, Benedito Ferreira, Spielfilm, 23 min, Portugiesisch mit deutschen / englischen Untertiteln. 

EHRENPREIS FÜR SEIN LEBENSWERK

Odesson Alves Ferreira. Überlebender des "nuklearen" Unfalls von Goiânia in Brasilien, der genau vor 30 Jahren im September 1987 geschah. Odesson Alves Ferreira ist Sprecher und bis vor kurzem langjähriger Präsident der Vereinigung der Cäsium-Opfer von Goiânia (AVCésio). Odesson selbst war stark von radioaktivem Cäsium-137 kontaminiert und lebt mit den Konsequenzen. Seit 30 Jahren erzählt er unermüdlich seine Geschichte in vielen Dokumentarfilmen und Fernsehreportagen, damit der Unfall von Goiânia weder in Vergessenheit gerät noch Wiederholung findet.  

Besondere Erwähnung

ALS DIE SONNE VOM HIMMEL FIEL (THE DAY THE SUN FELL) - Schweiz/Japan 2015, Regie Aya Domenig, Dokumentarfilm, 78min, deutsche Fassung

INVOLUTION(S) - Frankreich, 2016, Regie Cris Ubermann, Experimental, 15 min, Ohne Dialog. 

JOURNEY WITHOUT END (REISE OHNE ENDE) - Japan 2014, Regie und Produktion Masako Sakata, Dokumentarfilm, 78 min, Original mit deutschen  Untertiteln. 

ROADSIDE RADIATION -  Ukraine/Deutschland, 2016, Regie Moritz Schulz, Produktion Michael Sladek & Earlybird- pictures GbR, Dokumentarfilm, 55 min, Russisch/ukrainisch mit deutschen Untertiteln. 

Foto: Das Team des Films von Roadside Radiation beim Uranium Film Festivals in Berlin 2017.

NUCLEAR HALLUCINATIONS - Indien, Großbritannien, 2016, Regie Fathima Nizaruddin, Produktion: Joram ten Brink. Dokumentarfilm, 54 min, Englisch 

NUCLEAR WASTE LAND? (ATOMMÜLL-LAND?) Großbritannien, 2016, Regie Timothy Large, Produktion Thomson Reuters Foundation, Dokumentarfilm,14 min, Englisch mit deutschen Untertiteln.

TSCHERNOBYL 3828 (Chernobyl 2828) - Ukraine, 2011, Regie Serhiy Zabolotnyi, Produktion, Igor Kobryn, Telecon Studio, Dokumentarfilm, 27 min, Original mit deutschen Untertiteln. 

Über das Uranium Film Festival

Das Uranium Film Festival wurde 2010 in Rio de Janeiro gegründet, um Filme zu Kernkraft und radioaktiven Risiken vom Uranbergbau bis zum Atommüll weltweit ins Kino zu bringen und bekannter zu machen.  „Atomare und radioaktive Katastrophen wie in Hiroshima,  Nagasaki, Tschernobyl, Fukushima oder wie in Goiânia dürfen nicht in Vergessenheit geraten“, sagt Festivaldirektorin und Mitgründerin Marcia Gomes de Oliveira. „Das Uranium Film Festival ist einzigartig, denn es versucht, das komplexe Thema Atomkraft und seine Risiken für alle zugänglich zu machen“,  sagt Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung und Schirmherr des Uranium Film Festivals zusammen mit MdB Klaus Mindrup & Uwe Bünker von Bünker Casting.

Die Uranium Film Festivaltrophäe ist eine Arbeit des brasilianischen Abfallverwertungskünstlers Getúlio Damado aus Rio de Janeiro. geschaffen wurde, der im berühmten Künstlerviertel Santa Teresa in Rio de Janeiro lebt und arbeitet. Getúlio verwendet Abfälle, die er in den Straßen des berühmten Künstlerviertels Santa Teresa findet, sowie kaputte Uhren, um an die atomare Zerstörung von Hiroshima zu erinnern. Als die Atombombe über Hiroshima am 6. August 1945 explodierte, blieben die Uhren in Hiroshima exakt um 8:15 Uhr morgens stehen.

Das sechste Uranium Film Festival Berlin wurde mit Unterstützung von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium in Kooperation mit den in Berlin ansässigen Institutionen IALANA, ICBUW Deutschland, Sayonara Nukes und IPPNW durchgeführt. Die Schirmherren waren und sin: Klaus Mindrup (MdB), Jörg Sommer (Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung) sowie Uwe Bünker (Bünker Casting). Als Filmpaten engagierten sich André Schneider (Schauspieler & Regisseur) Dennis Buchner (MdA), Timo Jacobs (Schauspieler & Regisseur) sowie Marcus Schwenzel (Regisseur / Bundesverband Regie).

Unterstützung ist wichtig. 

Das Internationale Uranium Film Festival hängt wie alle Festivals von Sponsoren und Spendern ab. Atomkraft geht alle an! Jede Spende hilft das Uranium Film Festival in Berlin, Rio oder in anderen Städten und Ländern zu veranstalten, damit atomare Risiken weltweit nicht in Vergessenheit geraten.

FESTIVALPRODUKTION BERLIN 
Jutta Wunderlich
Tel. 0172-8927879 
uraniumfilmfestivalberlin@gmx.de 
 
INTERNATIONALES FESTIVALBÜRO 
International Uranium Film Festival 
Rua Monte Alegre 356 / 301
Santa Teresa / Rio de Janeiro / RJ 
CEP 20240-195 / Brasilien 
www.uraniumfilmfestival.org
Email: info@uraniumfilmfestival.org 
PHONE: (0055) (21) 2507 6704 
 
Festivalgründer
Marcia Gomes de Oliveira
Norbert G. Suchanek
Email: info@uraniumfilmfestival.org
 
Fotos von Marek Karakasevic

)Uranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  -  fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek KarakasevicUranium Film Festival 2017 in Berlin  - fotos von Marek Karakasevic

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Fotos von / by Marek Karakasevic