Atomares Filmfest startet zum 5. Mal in Berlin
"Fünf Jahre Fukushima, 30 Jahre Tschernobyl, 50 Jahre Palomares: Atomare Katastrophen dürfen nicht in Vergessenheit geraten." Das ist das Thema des diesjährigen Internationalen Uranium Film Festivals, das nun zum 5. Mal in Berlin vom 28. September bis zum 2. Oktober 2016 im Kino der KulturBrauerei in Prenzlauer Berg stattfinden und 22 atomare Filme aus zehn Laendern zeigen wird. Mehrere Filmemacher und Regisseure werden mit dabei sein. Ausserdem zeigt das Festival eine Ausstellung des italienischen Fotografen Pierpaolo Mittica zu Tschernobyl (Foto). Hier das Festivalprogramm zum download.
"Das Uranium Film Festival ist einzigartig, denn es versucht, dieses komplexe Thema für alle zugänglich zu machen. Filme aus aller Welt, Filmgespräche und Round Tables mit Experten informieren über Uranbergbau, Reaktorkatastrophen und die Gefahren des Millionen Jahre lang zu lagernden radioaktiven Atommülls“, so Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung und Schirmherr des Festivals in Berlin zusammen mit MdB Klaus Mindrup und Uwe Bünker.
Foto: Vor genau 50 Jahren stürzte ein B-52 Bomber der USA mit vier Atombomben an Bord über Südspanien bei Palomares ab. Bis heute werden dieser „Atom-Unfall“ von Palomares und dessen Folgen verschwiegen, vertuscht, verharmlost. Das Festival zeigt dazu den spanischen Dokumentarfilm „Operation Gebrochener Pfeil. Atomunfall in Palomares“ im Beisein des Regisseurs und Buchauthors Jose Herrera Plaza.
Das ursprünglich 2010 in Rio de Janeiro gegründete Uranium Film Festival ist das weltweit bekannteste Filmfest, das sich der gesamten Atomaren Kette vom Uranbergbau bis zum nuklearen Abfall gewidmet hat und gilt inzwischen in Filmkreisen als das "Atomare Cannes".
Hauptförderer des Berliner Uranium Filmfests sind in diesem Jahr das Umweltbundesamt und das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Weitere Unterstützter sind das Ökostrom-Unternehmen Naturstrom sowie das Italienische Kulturinstitut in Berlin, Myers Hotel und Pinguin Druck.
Organisationspartner des 5. Internationalen Uranium Film Festivals in Berlin sind: die Koalition zur Ächtung von Uranwaffen ICBUW www.uranmunition.org, COOP Anti-War Kunstbar Café Berlin www.coopcafeberlin.de, die Juristenvereinigung gegen Kernwaffen IALANA www.ialana.de und Cinestar Berlin www.cinestar.de.
Zum Berliner Uranium-Filmfestivalposter
Das Poster will zum einen zeigen, dass das Uranium Film Festival inzwischen in Berlin heimisch geworden ist. Zum anderen haben sowohl die mehr als 2000 atmosphärischen Atomtests plus die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zu Beginn des atomaren Zeitalters als auch die Reaktorunfälle wie Tschernobyl die Welt, unsere Nahrungsmittel und uns alle - ob wir es wollen oder nicht - verändert. In jedem Weltbürger und Berliner finden sich heute Spuren dieser globalen Verschmutzung mit radioaktiven Substanzen wie Cäsium 137. Atomkraft geht uns alle an - und dass noch für lange Zeit. Und schließlich erinnert das Poster an John F. Kennedy „Ich bin ein Berliner“ und an die Zeit als der Kalte Krieg ganz heiß und der Atomare Erstschlag drohte.
Das Festival in Hollywood
Ausser in Berlin und Rio de Janeiro findet das in der Welt einzigartige Filmfest auch mit ausgesuchten Filmen in anderen Film-Metropolen statt. Vergangenen April war das Festival erstmals in Hollywood zu Gast und zog Stars wie Ed Asner (The Good Wife, Mary Tyler Moore), Frances Fisher (Unforgiven), Lou Gossett Jr. (Extant, An Officer and a Gentleman), Esai Morales (The Brink, NYPD Blue), George Chakiris (West Side Story), Alexandra Davies (X-Men Origins: Wolverine) and Eliza Dushku (Angel, True Lies) und Steve McEveety (producer of Braveheart) zur Festivalpremiere im Charly Chaplin Theatre der Raleigh Studios an. Partners des Uranium Film Festivals in Hollywood ist Kat Kramer’s Films That Change the World.
Siehe hier die Interviews von Kat Kramer zum Festival. Highlight in Hollywood war der Film "The Man Who Saved The World".
Fotos / Hollywood Filmstars diskutieren über Atomenergie mit Atomkraftexperten beim ersten Los Angeles Uranium Film Festival im Charly Chaplin Theater der Raleigh Studios, April 2016.
Das Festival in Rio de Janeiro
Jetzt im Mai fand das Festival zum 6. Mal in Rio in der Cinematheque des Museums für Moderne Kunst (MAM) statt. André Trigueiro, Brasiliens bekanntester Fernseh-Umweltreporter André Trigeiro berichtete für TV GloboNews in seinem Programm “Cidades e Soluções” darüber. Auch Veja Rio, TV Brasil / Ebc und das spanische Fernsehen Canal Sur RTV berichteten.
50 Jahre Palomares, 30 Jahre Tschernobyl, 5 Jahre Fukushima: Atomare Katastrophen duerfen nicht in Vergessenheit geraten. Das Uranium Film Festival braucht Ihre Unterstützung. Jede Spende ist willkommen und auch steuerlich abzugsfähig.
