Berliner Prominente empfehlen "atomare" Filme

Grand Canyon - Too Precious To Mine - Photo by Michael Quinn

Das 7. Internationale Uranium Film Festival in Berlin findet vom 9. bis 14. Oktober 2018 im Zeiss-Großplanetarium sowie im Kino in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg statt. Das Festival wird mehr als 20 Filme rund um das "strahlende" Thema Atomkraft zeigen. Sieben Filmemacher kommen aus den USA, Japan und Großbritannien nach Berlin: Justin Clifton, Brittany Prater, Tony West, Mikel Iriarte, Lise Autogena, Takuya Moriyama und Ramsay Cameron und präsentieren ihre "atomaren" Filme. (Foto: Grand Canyon - Too Precious To Mine - Photo by Michael Quinn)

FILMEMPFEHLUNG VON KLAUS-PETER GRAP 

TOO PRECIOUS TO MINE von Justin Clifton

Der Stamm der Havasupai lebt mit und von der Wasserader des Grand Canyons. Deren Lebensgrundlage wird durch Rückstände des Uranabbaus kontaminiert. 2012 wurde beschlossen, es sollen in den USA keine neuen Minen eröffnet werden, bis die Wissenschaft die Förderung des Urans für die menschliche Gesundheit sicherer macht. Dieser Erlass droht nun unter Trumps Herrschaft zu kippen. Wem das Klima wurscht ist, den interessiert auch nicht, was man den Menschen und der Umwelt sonst antut. Nicht mal die 5,5 Millionen Touristen, ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor fürs Land, scheinen Beachtung zu finden. Werden wir in einigen Jahren noch den Colorado River und diese einzigartige Landschaft durchqueren können? Wer je in die Schluchten des Grand Canyons blickte, wird die Schönheit dieses Naturdenkmals nie vergessen. Dieser Film setzt sich für den Erlass aus der Regierungszeit Obamas ein und ruft dazu auf, sich mit zu engagieren. Mögen sich noch viele Menschen am Grand Canyon erfreuen. Wenn sich der Nebel bildet, die Sonne scheinbar die Farben verändert... aber sehen Sie selbst! Klaus-Peter Grap ist Berliner Schauspieler, Sprecher, Moderator und Autor. Seit 1977 spielte er mehr als 120 Rollen vor der Kamera und in mehr als 40 Theaterstücken.

Too Precious to Mine (Zu Wertvoll für den Bergbau), USA, 2017, Regisseur Justin Clifton, Dokumentation, Englisch, deutsche Untertitel, 10 min
Dienstag, 9. Oktober 20.00 Uhr (Zeiss-Großplanetarium) 
 

FILMEMPFEHLUNG VON TIMO JACOBS

DIGNITY AT A MONUMENTAL SCALE von Kelly Whalen

„Kelly Whalen portraitiert die Arbeiten des Straßenkünstlers Chip Thomas. Thomas portraitiert Bilder von Opfern des Uranbergbaus und zeigt diese Menschen meist von der schönsten Seite. Da Thomas auch als Arzt in der Region tätig war, hat er all diese Menschen kennenlernen dürfen, und die Folgeschäden des Uran Abbaus behandelt. Ich verstehe diesen Film als eine Liebeserklärung an die Menschen der Navajo. Dieser Film ist ein Aufruf gegen das Vergessen und gibt Hoffnung im Nebel des Verdrängens, auf eine Aufklärung, um klarer in eine gerechtere Zukunft blicken zu können.“ Timo Jacobs ist Schauspieler, Regisseur und Produzent. Der gebürtige Itzehoer lebt und arbeitet in Berlin.

DIGNITY AT A MONUMENTAL SCALE (WÜRDE IN EINER MONUMENTALEN DIMENSION) - USA, 2018, Regisseur & Produzent Kelly Whalen, Art-Dokumentation, Englisch, 8 min.
Sonntag, 14. Oktober um 19 UHR - ZEISS-GROSSPLANETARIUM 
 
FILMEMPFEHLUNG VON THOMAS ZANDEGIACOMO DEL BEL

ANOINTED (GESALBT) von Dan Lin und Kathy Jetnil- Kijiner.

„Der Fotograf und Filmemacher Dan Lin und die Poetin Kathy Jetnil-Kijiner verstehen es meisterhaft, Natur, Poesie und atomare Versuche zu vereinen. In ihrem ergreifenden Gedicht klagt Kathy Jetnil-Kijiner die Kernwaffentests der USA in den 1940er und 1950er Jahren und ihre katastrophalen Folgen für das Bikini-Atoll an. Teils spricht sie ihr Gedicht als Voice-Over, teils steht sie vor der Kamera und wendet sich an den Betrachter. Sie fordert uns auf, hinzuschauen, wie das einstige Paradies, das vielen Menschen eine Heimat war, durch Menschenhand zerstört und für lange Zeit unbewohnbar wurde. So wortgewaltig wie das Gedicht, so ergreifend sind die filmischen Aufnahmen, die Dan Lin von Bikini gemacht hat. Seine Bilder verdeutlichen, wie aus dieser einst wunderschönen Insel ein gigantisches Grab aus Beton und Stahl wurde. Der Film und das Gedicht verdeutlichen eindrucksvoll, dass der einst paradiesische Lebensraum unwiederbringlich zerstört wurde.“  Thomas Zandegiacomo Del Bel ist Filmkurator & Medienwissenschaftler

ANOINTED (GESALBT) - Marshall Inseln, 2018, Regie Dan Lin mit Kathy Jetnil-Kijiner, Poem Video, Englisch, 6 min.
FREITAG, 12.10.2018 - 18 UHR KINO IN DER KULTURBRAUEREI und Sonntag, 14. Oktober 19 UHR - ZEISS-GROSSPLANETARIUM 
 

FILMEMPFEHLUNG VON DENNIS BUCHNER

BOBBY BROWN HOMELANDS - LIVING WITH THE LEGACY OF BRITISH NUCLEAR TESTING von Kim Mavromatis & Quenten Agius

"Ein fünfminütiges Zeitzeugengespräch, das sich schon deshalb lohnt, weil es mit beeindruckenden Bildern aus dem australischen Outback und bedrückenden Bildern von britischen Atombomben- tests aus dem Jahr 1953 aufwartet.“ Dennis Buchner ist Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für Weißensee- Nord, Blankenburg und Malchow. 

BOBBY BROWN HOMELANDS - LIVING WITH THE LEGACY OF BRITISH NUCLEAR TESTING (BOBBY BROWN HOMELANDS - LEBEN MIT DEM ERBE DER BRITISCHEN ATOMTESTS) - Australien, 2015, Regie und Produktion: Kim Mavromatis und Quenten Agius, MAV Media in Zusammenarbeit mit NITV (National Indigenous TV Australia). Dokumentarfilm, australisches Englisch und australische Aborigines (Antikirrinya) mit englischen Untertiteln, 5 min. 
Freitag, 12.10.2018 - 20.00 Uhr (Kino in der Kulturbrauerei) 

 
Das gesamte Festivalprogramm finden Sie hier 
 
und das Rahmenprogramm mit Vorträgen und Ausstellungen hier!
 
Kontakt: info@uraniumfilmfstival.org