Uranium Film Festival Berlin 2020 Finale

International Uranium Film Festival in Zeiten von Covid-19 in Berlin, 15. - 18. Oktober 2020

Das Internationale Uranium Film Festival hat in Berlin seine Filmpreise vergeben

 

Der Spielfilm VALLEY OF THE GODS (Dolina Bogów) von Regisseur Lech Majewski aus Polen und der Dokumentarfilm BALENTES - THE BRAVE ONES (I CORAGGIOSI) der australisch-italienischen Regisseurin Lisa Camillo sind die Hauptgewinner des Internationalen Uranium Film Festivals (IUFF) in Berlin 2020. Lobende Erwähnungen erhielten der Dokumentarfilm VOM SINN DES GANZEN - DAS NETZWERK DES PHYSIKERS HANS-PETER DÜRR von Claus Biegert, der Dokumentarfilm THE SOVIET GARDEN (Grădina Sovietică) von Dragoș Turea aus Moldawien sowie  der Animationsdokumentarfilm DAY OF THE WESTERN SUNRISE von Keith Reimink.

Aufgrund der sehr positiven Reaktionen des Publikums verlieh die Uranium Film Festival-Jury nachträglich zwei "Lobende Erwähnungen" an THE BEGINNING OF THE END OF NUCLEAR WEAPONS von Álvaro Orús und A RADIANT COUNTRY / EIN STRAHLENDES LAND von Marvin Oppong.

„Sicherheit geht vor!“ Das war die Grundvoraussetzung für das Internationale Uranium Film Festival (IUFF) in Berlin im renommierten CineStar-Kino in der Kulturbrauerei, das am Sonntag, den 18. Oktober mit der Preisverleihung zu Ende ging. Abstand halten und Anti-Coronavirus-Masken waren während dieses weltweit einzigartigen Filmfests des Atomaren Zeitalters obligatorisch. An vier intensiven Tagen wurden 14 „atomare“ Spielfilme und Dokumentarfilme aus Österreich, Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Moldawien, Polen und den USA gezeigt.

„Es war richtig gut. Trotz der eigenartigen, durch Covid-19 bestimmten Umstände war das IUFF Berlin 2020 definitiv eines unserer erfolgreichsten Festivals“, zieht die Berliner Uranium Film Festival-Produzentin Jutta Wunderlich Bilanz. "Voll besetzt und überausverkauft mit enttäuschten Interessenten, die ich leider abweisen musste, waren die Vorstellungen von DER ANFANG VOM ENDE DER ATOMWAFFEN und BALENTES -THE BRAVE ONES. Beide Filme kamen auch am besten Publikum an sowie EIN STRAHLENDES LAND von Marvin Oppong, bei dem es auch im Anschluss noch lange, lebhafte Gespräche gab. 

Foto: Schirmherr MdB Klaus Mindrup (links), Festivalteam und Filmemacher Claus Biegert (Mitte).

 

Bester Spielfilm

Die Jury des Uranium Film Festivals verlieh die Festivaltrophäe für den besten Spielfilm an VALLEY OF THE GODS (Dolina Bogów), Buch und Regie Lech Majewski aus Polen, mit Josh Hartnett, John Malkovich, Bérénice Marlohe, John Rhys-Davies, Jaime Ray Newman und Laura Ecas.

Bergündung der Jury

„Das Uranium Film Festival hat seit jeher tiefen Respekt vor indigenen Völkern und besonders vor der Navajo Nation. Das Uranium Film Festival fand deshalb auch bereits zwei mal in Window Rock, der Hauptstadt der Navajo statt“, sagte der deutsche Schauspieler und Produzent Timo Jacobs im Namen der Festivaljury während der Preisverleihung. 

Timo Jacobs: "Seit den 1940er Jahren haben die Navajo, die sich selbst Diné nennen, unter Uranbergbau und dessen strahlendem Erbe zu leiden. Mehr als 500 aufgegebene Uranminen und ungesicherte Abraumhalden verseuchen das Land, die Luft und die Wasserquellen der Navajo mit radioaktivem Staub und Sickerwasser. Jeglicher Film, der sich dieser von der Öffentlichkeit weitestgehend ignorierten Tragödie annimmt, verdient deshalb die Aufmerksamkeit des Uranium Film Festivals. Dies gilt besonders für den Spielfilm Valley of the Gods, der mit größten Respekt vor den Navajo gedreht wurde und das Thema aus deren Sichtweise zu vermitteln versucht.“ 

„Mehr noch: Regisseur Lech Majewski schaffte es, bekannte Filmstars wie John Malkovich und Josh Hartnett für seinen Film zu gewinnen, was ihn umso wertvoller macht. Valley of the Gods kann deshalb die Frage des Uranabbaus und seine katastrophalen Folgen für die Navajo nach Hollywood bringen. Damit wird das Thema einer Welt bewusster, die durch Dokumentarfilme bislang kaum zu erreichen ist. Schon allein deshalb gebührt Lech Majewski eine Auszeichung des Uranium Film Festivals.“

Timo Jacobs: „Ich persönlich erlaube mir auch die Möglichkeit beim Schopf zu packen und mich herzlich für diesen Film zu bedanken. Ihnen, Lech Majewski, diesen Preis überreichen zu dürfen ist mehr wert für mich als Stephen Spielberg einen Oscar. Ihr magischer Realismus ist ein Geschenk für jeden Filmliebhaber, mögen sie weiter motiviert sein und durch die Kunst mit uns kommunizieren.“

Foto: Timo Jacobs und Lech Majewski

 

Bester Feature-Dokumentarfilm

Die Jury des Uranium Film Festivals verlieh die Festivaltrophäe für den besten Feature-Dokumentarfilm an die italienisch-australische Produktion BALENTES - THE BRAVE ONES (I CORAGGIOSI) unter der Regie von Lisa Camillo.

Begründung der Jury

„Der Film behandelt eine zentrale, hochaktuelle Frage der internationalen Friedens- und Umweltbewegung: Umweltzerstörung durch Krieg und (andere) militärische Aktivitäten. Dies geschieht anhand des Beispiels Sardiniens, wo das besonders deutlich wird“, begründete Prof. Manfred Mohr von ICBUW für das Uranium Film Festival. „Eindrucksvoll setzt die Dokumentation die herrliche Landschaft der Insel in Kontrast zu den verheerenden Verwüstungen auf den Militärübungsplätzen und in ihrem Umfeld. Eines, aber nicht das einzige der dahinter stehenden Probleme ist das der Uran- oder DU-Waffen, für deren (weitere) Ächtung sich ICBUW einsetzt.“ 

Manfed Mohr: „Der Film besticht durch seine hohe Professionalität, gekoppelt mit einem großen persönlich-politischen Engagement zugunsten der betroffenen Menschen und der geschundenen Natur. Er bleibt nicht bei der Problem- und Zustandsbeschreibung stehen, sondern illustriert breit und überzeugend das dagegen gerichtete, typisch sardische Aufbegehren der Zivilbevölkerung. Ein in jeder Hinsicht IUFF-preiswürdiges Werk, das – nebenbei – zu einer weiteren Vernetzung sardischer, anderer italienischer und deutscher Aktivisten und Aktivistinnen beigetragen hat.“

Foto: LIsa Camillo und Lech Majewski
 
 
Partner des Uranium Film Fesivals in Berlin sind die Koalition zur Ächtung von Uranwaffen (ICBUW), die Juristenvereinigung gegen Kernwaffen (IALANA), die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Sayonara Nukes Berlin und die Friedensglockengesellschaft Berlin. Schirmherren sind wie in den Vorjahren MdB Klaus Mindrup, Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung und Casting-Direktor Uwe Bünker. Das Internationale Uranium Film Festival wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages. Weitere Unterstützer des Festivals in diesem Jahr sind: die GLS Treuhand, die Elektrizitätswerke Schönau, das italienische Kulturinstitut Berlin und das österreichische Kulturforum.
 
Uranium Film Festival Programm Download.
 
Kontakt:
International Uranium Film Festival
Rua Monte Alegre 356 / 301
Rio de Janeiro/RJ
CEP 20.240-194 / Brasilien
info@uraniumfilmfestival.org
 
International Uranium Film Festival in Berlin
Produktion
Jutta Wunderlich
Tel. 0172-8927879
uraniumfilmfestivalberlin@gmx.de
 
Fotos: Marek Karakasevic
 
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