
International Uranium Film Festival 2015 in Berlin mit Regisseur Marcus Schwenzel, Schauspieler Roman Knizka und Castingdirektor Uwe Bünker / Foto: Marek Karakasevic
Grußworte zum 10. Uranium Film Festival in Berlin, 7. bis 11. Oktober 2025
Timo Jacobs
Zehn Jahre Uranium Film Festival in Berlin – das ist wirklich kein Pappenstiel. Seit Beginn begleite ich das Festival als Pate.
Meine Verbindung zum Thema reicht weit zurück: 1981 war ich – irgendwo zwischen Baby und Kind – mit meinem Vater Helmut, auf der Großdemonstration in Brokdorf in meiner norddeutschen Heimat. Er trug mich auf dem Arm, hielt mir ein Taschentuch vor Nase und Mund, während aus Hubschraubern Tränengas auf uns niederkam. 100.000 Menschen protestierten damals – und ein halber Mensch, der war ich. Was sich mir eingebrannt hat: Der Staat hatte keinen Plan außer Repression, außer autoritärem Druck.
Seitdem ist meine Haltung klar: Ich stelle Menschlichkeit über Profit und Staatsgewalt, ich bin gegen Gewalt, für Frieden – und gegen Atomkraft. Heute wird oft behauptet, Atomkraft sei ökologisch, ein Beitrag zum Klimaschutz. Früher nannte man sich Naturschützer, wenn man gegen Atomkraft war – heute nennen sich manche Naturschützer, weil sie dafür sind. Für mich bleibt klar: Ökologie bedeutet Verantwortung für Mensch und Natur. Atomkraft hinterlässt beides im Stich. (Foto: Urban Ruths)

Zehn Jahre Uranium Film Festival in Berlin – das ist wirklich kein Pappenstiel. Seit Beginn begleite ich das Festival als Pate.
Meine Verbindung zum Thema reicht weit zurück: 1981 war ich – irgendwo zwischen Baby und Kind – mit meinem Vater Helmut, auf der Großdemonstration in Brokdorf in meiner norddeutschen Heimat. Er trug mich auf dem Arm, hielt mir ein Taschentuch vor Nase und Mund, während aus Hubschraubern Tränengas auf uns niederkam. 100.000 Menschen protestierten damals – und ein halber Mensch, der war ich. Was sich mir eingebrannt hat: Der Staat hatte keinen Plan außer Repression, außer autoritärem Druck.
Seitdem ist meine Haltung klar: Ich stelle Menschlichkeit über Profit und Staatsgewalt, ich bin gegen Gewalt, für Frieden – und gegen Atomkraft. Heute wird oft behauptet, Atomkraft sei ökologisch, ein Beitrag zum Klimaschutz. Früher nannte man sich Naturschützer, wenn man gegen Atomkraft war – heute nennen sich manche Naturschützer, weil sie dafür sind. Für mich bleibt klar: Ökologie bedeutet Verantwortung für Mensch und Natur. Atomkraft hinterlässt beides im Stich. (Foto: Urban Ruths)
Nachhaltig ist nur, was keine neuen Bedrohungen schafft, sondern die Erde für kommende Generationen lebenswert erhält. Darum bleibe ich dem Uranium Film Festival verbunden: Es zeigt Filme, die keine leichte Kost sind, aber notwendig. Filme, die uns erinnern – und uns wachhalten.
Herzlichen Glückwunsch zum 10. Geburtstag, liebes Uranium Film Festival Berlin. Auf die nächsten zehn Jahre – und ein besonderer Gruß an Márcia Gomes de Oliveira, Norbert G. Suchanek und Jutta Wunderlich.
Timo Jacobs (Schauspieler)
Timo Jacobs (Schauspieler)
https://timojacobs.de / Foto Credit: Urban Ruths
Seit vier Jahrzehnten engagiere ich mich gegen Atomkraft und atomare Aufrüstung. Als Naturwissenschaftler und Umweltschützer lehne ich die sogenannte „friedliche Nutzung“ der Atomenergie ab – sie bedeutet Unsicherheit, Zerstörung, Leid und enorme Kosten für kommende Generationen. Während meiner Zeit als Abgeordneter besuchte ich zweimal die Region Fukushima und die zerstörten Reaktoranlagen. Als ich mit dem Geigerzähler über das Kraftwerksgelände ging, wurde mir eindrücklich klar, wie unverzichtbar eine umfassende Energiewende für unseren Planeten ist.
Es ist entscheidend, an vielen Stellen aktiv zu sein und Haltung zu zeigen. Darum bin ich stolz, seit Jahren Schirmherr des Uranium Film Festivals Berlin zu sein. Dieses weltweit einzigartige Festival widmet sich ausschließlich dem Themenfeld Atomkraft und Radioaktivität. Über das Medium Film erreicht es Menschen auf emotionale und anschauliche Weise und macht die Gefahren der Nukleartechnik greifbar. Der Umgang mit Radioaktivität ist eine globale Aufgabe. Umso wichtiger ist es, dass das Uranium Film Festival international präsent ist. Mein herzlicher Dank gilt allen, die mit großem Engagement dafür sorgen, dass dieses Festival an vielen Orten der Welt stattfinden kann.
Wir dürfen nicht zulassen, dass Staaten oder Einzelne die Gefahren der Atomkraft verdrängen. Deutschland hat den Ausstieg aus der Atomenergie vollzogen – ein überfälliger Schritt. Jetzt müssen wir zeigen, dass auch der vollständige Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt. Schon heute ist klar: Wir sind nicht mehr die einzigen Vorreiter. Allein 2024 wurden weltweit rund 600 GW Photovoltaikleistung neu installiert – mehr als die gesamte aktuell betriebene Atomkraftwerksleistung von etwa 365 GW. Die oft beschworene „Renaissance der Atomkraft“ bleibt ein Mythos. Wer sich eingehender informieren möchte, dem empfehle ich den aktuellen World Nuclear Industry Status Report (WNISR): www.worldnuclearreport.org
In diesem Sinne wünsche ich allen Besucherinnen und Besuchern ein spannendes Filmfestival und danke den Organisatorinnen und Organisatoren herzlich für ihren Einsatz. Zur Sonne – zur Freiheit!
Es ist entscheidend, an vielen Stellen aktiv zu sein und Haltung zu zeigen. Darum bin ich stolz, seit Jahren Schirmherr des Uranium Film Festivals Berlin zu sein. Dieses weltweit einzigartige Festival widmet sich ausschließlich dem Themenfeld Atomkraft und Radioaktivität. Über das Medium Film erreicht es Menschen auf emotionale und anschauliche Weise und macht die Gefahren der Nukleartechnik greifbar. Der Umgang mit Radioaktivität ist eine globale Aufgabe. Umso wichtiger ist es, dass das Uranium Film Festival international präsent ist. Mein herzlicher Dank gilt allen, die mit großem Engagement dafür sorgen, dass dieses Festival an vielen Orten der Welt stattfinden kann.
Wir dürfen nicht zulassen, dass Staaten oder Einzelne die Gefahren der Atomkraft verdrängen. Deutschland hat den Ausstieg aus der Atomenergie vollzogen – ein überfälliger Schritt. Jetzt müssen wir zeigen, dass auch der vollständige Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt. Schon heute ist klar: Wir sind nicht mehr die einzigen Vorreiter. Allein 2024 wurden weltweit rund 600 GW Photovoltaikleistung neu installiert – mehr als die gesamte aktuell betriebene Atomkraftwerksleistung von etwa 365 GW. Die oft beschworene „Renaissance der Atomkraft“ bleibt ein Mythos. Wer sich eingehender informieren möchte, dem empfehle ich den aktuellen World Nuclear Industry Status Report (WNISR): www.worldnuclearreport.org
In diesem Sinne wünsche ich allen Besucherinnen und Besuchern ein spannendes Filmfestival und danke den Organisatorinnen und Organisatoren herzlich für ihren Einsatz. Zur Sonne – zur Freiheit!
Herzliche Grüße
Klaus Mindrup
Mitglied des Deutschen Bundestages 2012–2021
Das Uranium Film Festival kommt wieder nach Berlin, was ein Jubiläum markiert: das 10. Mal. Zugleich geschieht dies im 80. Jahr der amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Schon damals, 1945, handelte es sich um schwerwiegende Verletzungen des Völkerrechts – genauso wie heute jeder Einsatz und jede Drohung des Einsatzes von Kernwaffen das geltende Recht verletzen würden. Dieses Recht ist weiter in Kraft und gilt, auch wenn man heute den Eindruck hat, die Weltpolitik wäre nur noch von Macht- und Interessenstrukturen geprägt.
Während das Filmfest das Grauen des Atomwaffenzeitalters demonstriert, zeigt es zugleich den Weg auf, etwas dagegen zu unternehmen, von Opfern zu Akteuren zu werden, auch mit Hilfe von Recht. Diese Kombination von Cineastik und politisch-rechtlichem Engagement, die das Festival verkörpert, hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. So fanden in den vergangenen 2 Jahren Screenings zur Lage von Kernwaffen- und Uranwaffenopfern statt, die auf große Resonanz stießen und zugleich zur Stärkung von Netzwerkbeziehungen beigetragen haben.
So soll und wird es auch in diesem, speziellen Jahr in Berlin sein. Aber die Entwicklung geht weiter: Geplant ist ein Festival zu „Inselparadiesen“, die durch das Militär und kriegerische Übungsaktivitäten verwüstet wurden. Beginnen soll das Ganze auf Sardinien, betroffen sind aber auch Hawaii, Puerto Rico und andere touristische Hotspots. Das Engagement gegen den atomaren Wahnsinn, gegen Krieg und Umweltzerstörung bleibt ungebrochen.
Gut, dass es das Uraniumfilmfestival gibt!...
Prof. Manfred Mohr
ICBUW (Co-Vorsitzender), IALANA (Gründungsmitglied)
Es freut mich sehr, dass dieses wichtige Festival wieder in Berlin stattfindet.Für mich als einen der Schirmherren ist es auch eine ganz persönliche Angelegenheit, denn das Thema begleitet mich seit meiner Kindheit, durch eines der ersten deutschen Atomkraftwerke in meiner Heimat. Erst nach dem schrecklichen Ereignis in Japan hat Europa, insbesondere Deutschland mit Abschaltung reagiert, doch leider findet nun die erneute Aktivierung eine Lobby…
Umso wichtiger ist das Festival, um uns alle zum Nachdenken zu bringen und zu motivieren, immer wieder darüber nachzudenken, mit welchem Wahnsinn hier ‚gehandelt‘ wird. Ich wünsche mir viel Aufmerksamkeit und danke den Organisatoren des Uranium Film Festivals für ihren unermüdlichen Einsatz für diese besondere Veranstaltung. (Foto: Lou Binder)
Ganz herzliche Grüße
Uwe Bünker
Casting Direktor
2025 ist ein besonderes Jahr. Vor 80 Jahren, am 16. Juli 1945, zündeten die Wissenschaftler des Manhattan-Projekts die erste Atombombe auf dem Land der Mescalero-Apachen 56 km südöstlich von Socorro in New Mexico. Im Angesicht der gewaltigen Explosion zitierte Projektleiter Robert Oppenheimer den Hindu-Gott Vishnu, Beschützer und Erhalter des Universums: „Nun bin ich der Tod geworden, der Zerstörer der Welten.“ Sein Forscherteam hatte die schlimmste Waffe, die die Welt je gesehen hat, erschaffen und dennoch ermöglichte er deren Einsatz gegen Japan.
Am 6. und 9. August vernichteten Atombomben Hiroshima und Nagasaki, löschten zehntausende von Menschenleben aus und brachten weiteren Tausenden von Menschen unsagbares Leid. Ein Teufelskreis des atomaren Wettrüsten wurde losgetreten. Mehr als 2000 Atomexplosionen zu „Testzwecken“ folgten. Das Uranium Film Festival zollt diesem nuklearen Wahnsinn Tribut mit neuen Filmen und einer von Hiroshima und Nagasaki produzierten Fotoposterausstellung.
Im vergangenen Jahr tourten wir mit dem Festival quer durch Nordamerika: Von Window Rock und Tucson in Arizona bis Chicago, Seattle, Vancouver, Las Vegas. In der Folge dieses Marathons zeichnete das MovieMaker-Magazin in Hollywood unser atomares Filmfest als eines der „25 Coolsten Filmfestivals in der Welt 2024“ aus. Und im März diesen Jahres bekamen wir in New York den angesehenen Nuclear-Free Future Award 2025 in der Kategorie Bildung verliehen. Ein ehrenvoller Ansporn für uns weiterzumachen. (Photo by Miguel Silveira)
Herzlichst
Márcia Gomes de Oliveira & Norbert Suchanek,
Direktoren & Gründer des Uranium Film Festivals
