Atomare Lesung im Oktober in Berlin

Atomare Lesung nach dem Roman "Der Weizen gedeiht im Süden" von Erik D. Schulz,
gelesen von Harald Siebler (Schauspieler und Sprecher) und Hubert Burczek (Schauspieler und Sprecher),
inszeniert von Jan Wilde, produziert vom Internationalen Uranium Film Festival Berlin. 
Haus für Poesie in der KulturBrauerei
Termin: Sonntag, 9.10., 19 Uhr.
Eintritt frei.
 
Ein Atomkrieg hat das Leben in der nördlichen Hemisphäre vernichtet. In einem hochtechnisierten Bunker in den Schweizer Alpen hoffen 300 Überlebende auf eine Zukunft. Doch Getreidepest und ein soziopathischer Killer nehmen dem Bunker die Lebensgrundlagen. Verzweifelt wagt Dr. Oliver Bertram zusammen mit seiner Tochter und einer kleinen Gruppe die gefährliche Flucht hinaus in den nuklearen Winter. Ihr Ziel ist Afrika, der einzige Ort, an dem meschenwürdiges Leben noch möglich scheint. Eine lange Reise durch den lebensfeinlichen Kontinent liegt vor ihnen, die die Flüchtlinge nicht ohne Opfer hinter sich bringen können.

Vorwort des Autors

Seit dem Ende des Kalten Krieges trage ich mich mit der Sorge, dass es zu einem Konflikt mit Russland kommen könnte. Die Recherchen für meinem Roman Der Weizen gedeiht im Süden verdeutlichten mir einmal mehr, dass jeder Krieg im Verlauf nuklear eskalieren kann. Die Konsequenzen für die gesamte Menschheit wären verheerend, wobei das in der Geschichte beschriebene Szenario, in dem zumindest die Chance auf ein menschenwürdiges Leben in Afrika besteht, als eher optimistisch anzusehen ist. Aber auch im Roman liegen die größten Teile der Erde unter einer meterdicken Eisschicht begraben, die globale Temperatur hat sich im Durchschnitt um 25 Grad abgesenkt und fast alle Menschen sind im Krieg ums Leben gekommen.

Deshalb befürworte ich wie IPPNW, ICAN und die Initiatoren des Uranium Film Festivals die weltweite Abschaffung von Atomwaffen. Gerade vor dem Hintergrund der momentanen Konflikte ist ein deeskalierendes Vorgehen, eine Sprache der Mäßigung sowie ein geschicktes politisches Handeln notwendiger als jemals zuvor. Friedensforscher haben in zahlreichen Publikationen dargelegt, dass keine Weltmacht in den letzten 100 Jahren ihre Ziele durch Krieg erreicht hat. Mit unserem Engagement können wir dazu beitragen, dieses Wissen in die entscheidenden Schnittstellen der Macht zu transportieren.

Konflikte lassen sich letztlich nur auf dem Verhandlungsweg lösen. Waffenlieferungen in ein Konfliktgebiet verbieten sich generell. Ist eine Atommacht involviert, führen sie zum Bruch der diplomatischen Regeln Nummer eins: Lege dich niemals direkt mit einer Nuklearmacht an! Das Risiko katastrophaler Folgen für die gesamte Menschheit ist bei diesem Vorgehen immens. Notwendig wären stattdessen multilaterale Gespräche an einem runden Tisch unter Mediation einer neutralen Macht. Dort müssten dann die Bedingungen für einen Waffenstillstand und im Verlauf die Perspektive einer gewaltfreien Koexistenz ausgehandelt werden. Leider müssen wir unsere Zukunft auch mit undemokratischen Nuklearmächten gestalten, denn wir werden nur in Frieden leben und sogar überleben, wenn wir mit diesen Mächten in Frieden leben. Das bedeutet schmerzhafte moralische, finanzielle und sicherheitspolitische Kompromisse. Aus meiner Sicht sind diese Kompromisse aber alternativlos. 

Erik D. Schulz arbeitet als Allgemeinmediziner und Schriftsteller in Berlin. Besonderen Wert legt er auf realitätsnahe Bezügne mit gründlich recherchierten Fakten. Er engagiert sich in der Organisation der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), und es ist ihm ein Anliegen, mit seinem Roman "Der Weizen gedeiht im Süden", 2020 im acabus Verlag erschienen, auf die zunehmende Gefahr eines Atomkriegs hinzuweisen.

Festivalprogramm-Download
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„Das Uranium Film Festival ist einzigartig, denn es versucht, das komplexe Thema Atomkraft und seine Risiken für alle zugänglich zu machen“, Jörg Sommer, Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung.

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Tel. 0172-8927879
 
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